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Rheinpfalzartikel: Die Überfliegerinnen


Lokalsport

Die Überfliegerinnen

Handball: Meister? Nicht-Meister? Die B-Jugend-Handballerinnen der JSG Mundenheim/Rheingönheim haben sich für die Meisterschaft entschieden. Obwohl der Verband nach dem Saisonabbruch der Oberliga zwar eine Abschlusstabelle errechnet hat, wurde auf eine Meisterehrung verzichtet. „Wir fühlen uns trotzdem als Meister“, betont JSG-Trainer Marcus Muth.

Von Volker Endres Ludwigshafen. Die Tabelle lügt nicht. Bei noch zwei ausstehenden Spieltagen stehen die Mädels der Jugendspielgemeinschaft ganz oben in der Tabelle – egal ob nach Punkte- oder Quotientenregelung. „Deshalb haben wir uns auch Meister-T-Shirts gedruckt“, sagt B-Jugend-Trainer Marcus Muth, der aber einräumt: „Es ist ein saublödes Gefühl.“ Stolz auf die Runde und die Leistung seiner jungen Damen ist er trotzdem. Immerhin besteht die Mannschaft der gerade einmal zwei Jahre alten Spielgemeinschaft, bis auf Chiara Gunst und Lena Brammer, aus Spielerinnen des jüngeren Jahrgangs. Spielerinnen, die im Vorjahr zwar ohne Verlustpunkt auch unangefochten die Meisterschaft in der C-Jugend-Oberliga gefeiert hatten. „Favorit waren wir gegen die anderen Mannschaften trotzdem nicht“, betont Muth den Altersunterschied. Er hatte deshalb die Mannschaften der VTZ Saarpfalz, die HSG DJK Marpingen-SC Alsweiler und auch die Sportfreunde Budenheim auf der Rechnung. In Marpingen und Zweibrücken setzte es tatsächlich Niederlagen, aber es waren die beiden einzigen Schlappen für den jungen JSG-Kader. „Da haben wir auch wirklich schwach gespielt und verdient verloren“, sagt der JSG-Trainer, der ansonsten von „einer überragenden Runde“ sprach. Die JSG war das ausgeglichenste Team. Eine Spielerin des 13-köpfigen Kaders, zu dem in dieser Runde auch Charlotte Lohr und Emelie Paselk zählten, die vom TV Hochdorf gewechselt sind, war immer in der Lage, eine Partie allein zu entscheiden.

Das ist nicht verwunderlich, besteht der Kader doch praktisch komplett aus Landes-Auswahlspielerinnen, von denen Linda Götz, Lena Mischler, Luna Bohn, Anouk Hagedorn und Charlotte Lohr im März auch zu einem DHB-Sichtungslehrgang eingeladen waren. „Außerdem haben wir in Nia Hohmann und Sophie Eschmann ein sehr ausgeglichen starkes Torhütergespann. Ich konnte bedenkenlos wechseln“, zählte Muth eine weitere JSG-Stärke auf.

Selbstgemachtes Meister-ShirtKein Wunder also, dass die Spielgemeinschaft aus Rheingönheim und Mundenheim im letzten Spiel der Saison den letzten Verfolger Marpingen-Alsweiler mit 36:26 aus der Halle geschossen hat. Nur die endgültige Krönung blieb der Mannschaft versagt. „Das tut mir vor allem für die Mädchen Leid, weil wir in der Zwischenrunde zunächst Heimrecht gegen den Sieger aus dem Osten gehabt hätten.“ Mit einer rappelvollen Halle. Ein Vergnügen, dass den Mädchen aus Rheingönheim und Mundenheim im Jahr der Pandemie versagt geblieben ist. Als Trost bleibt nur ein selbst gemachtes Meister-Shirt.

Quelle

Ausgabe Die Rheinpfalz Ludwigshafener Rundschau - Nr. 153

DatumSamstag, den 4. Juli 2020

Seite23

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